Dotrščina: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Stevan Luketic den Revolutionaeren.jpg|right|thumb|300px|''Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten'' von [[Stevan Luketić]] (1925-2002), ''Bild: VW.'']]
[[Datei:Kosta A Radovanje der Befreiung Zagrebs.jpg|right|thumb|300px|''Das Denkmal für die bei der Befreiung Zagrebs Gefallenen'' von [[Kosta Angeli Radovani]] (1916-2002), ''Bild: VW.'']]
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[[Datei:Kosta A Radovanje der Befreiung Zagrebs.jpg|right|thumb|300px|''Das Mahnmal für die Gefallenen bei der Befreiung von Zagreb'' von [[Kosta Angeli Radovani]] (1916-2002), ''Bild: VW.'']]
  
 
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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Der Ort Dotrščina wurde zum ersten Mal in der Geschichtschronik der Stadt [[Zagreb]] vom 1. Februar 1523 erwähnt<ref>«…habita et quadam magna silva DOCTORYWSTHYCZA VOCATA…» ["... und durch diesen grossen Wald genannt DOCTORYWSTHYCZA..." ] ''Povijesna spomenica Slob. Kralj. Grada Zagreba'', Zagreb 1986., Band III, Dokument Nr. 176., Seiten 222-223 vom 1. Februar 1523.</ref>. Der Name kommt in der Literatur in unterschiedlichen Formen vor: Doktoršćina, Dotorščina, Dotrščina, Dotršćina<ref>«Höhe Doktoršćina» in ''Stari planovi Zagreba'', Urbanistički zavod grada Zagreba, Zagreb, 1961. Doktroršćina in ''Stadt Zagreb. Denkmal im Bereich Doktroršćina, Raumplan''. (''Grad Zagreb, Spomen područje Doktroršćina, prostorni plan''), Zavod za urbanizam Arhitektonskog fakulteta sveučilišta u Zagrebu, Zagreb, 1976.</ref>. <br />
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Der Ort Dotrščina wurde zum ersten Mal in der Geschichtschronik der Stadt [[Zagreb]] vom 1. Februar 1523 erwähnt<ref>…habita et quadam magna silva DOCTORYWSTHYCZA VOCATA… [... und durch diesen grossen Wald genannt DOCTORYWSTHYCZA...] Povijesna spomenica Slob. Kralj. Grada Zagreba, Zagreb 1986., Band III, Dokument Nr. 176., Seiten 222-223 vom 1. Februar 1523.</ref>. Der Name kommt in der Literatur in unterschiedlichen Formen vor: Doktoršćina, Dotorščina, Dotrščina, Dotršćina<ref>Höhe Doktoršćina in ''Stari planovi Zagreba'', Urbanistički zavod grada Zagreba. Zagreb 1961. Doktroršćina in ''Stadt Zagreb. Denkmal im Bereich Doktroršćina, Raumplan''. Zavod za urbanizam Arhitektonskog fakulteta sveučilišta u Zagrebu. Zagreb 1976.</ref>. <br />
Zu Zeiten des [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängigen Staates Kroatien]] richteten die  [[Ustascha]] allein in Dotrščina ab 1941 mindestens 7'000 Menschen hin und verscharrten sie in Massengräbern<ref>Nataša Metaušić: «Über den Gedenkpark Dotrščina» («O spomen-parku Dotrščina») unter http://www.dotrscina.hr (Stand 10.10.2014).</ref>. Die Zahl der Opfer ist nicht definitiv bekannt, da die Forschungen bis heute nicht abgeschlossen sind. Mehrheitlich handelte es sich bei den Opfern um kroatische Regimegegner, aber auch Serben, Juden und andere.
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Zu Zeiten des [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängigen Staates Kroatien]] richteten die  [[Ustascha]] allein in Dotrščina ab 1941 mindestens 7'000 Menschen hin und verscharrten sie in Massengräbern<ref>Nataša Metaušić: Über den Gedenkpark Dotrščina (''O spomen-parku Dotrščina'') unter http://www.dotrscina.hr (Stand: 10.10.2014).</ref>. Die Zahl der Opfer ist nicht definitiv bekannt, da die Forschungen bis heute nicht abgeschlossen sind. Mehrheitlich handelte es sich bei den Opfern um kroatische Regimegegner, aber auch Serben, Juden und andere.
  
 
== Gestaltung des Parks ==
 
== Gestaltung des Parks ==
Nach dem Krieg stellten Angehörige und Freunde der Opfer die ersten Grabsteine und Kreuze in Dotrščina auf. Im Jahre 1963 fasste die «Institution zum Schutze der Denkmalkultur der Stadt Zagreb» den Entschluss, auf der Fläche von Dotrščina einen [[Sozialistische Denkmalarchitektur|Denkmalpark]] zu errichten. Unter der Leitung des Architekten [[Josip Seissel]] und des Bildhauers [[Vojin Bakić]] wurde ein Plan zur Platzierung der Installationen jugoslawischer Künstler und Bildhauer entworfen. Die individuellen Gedenktafeln wurden im Zuge der Bauarbeiten entfernt und ein zentrales erstes Monument im Jahre 1968 errichtet. Das letzte Monumet wurde 1993 platziert. Es könnte möglicherweise das letzte jugoslawische Denkmal sein, das ausgearbeitet wurde. <ref name="lidija">Lidija Butković Mićin: «Pläne und Realisierung des Gedenkparks» («Planovi i realizacija spomen-parka») unter http://www.zarez.hr/clanci/planovi-i-realizacija-spomen-parka (Stand: 10.10.2014).</ref>  
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Nach dem Krieg stellten Angehörige und Freunde der Opfer die ersten Grabsteine und Kreuze in Dotrščina auf. Im Jahre 1963 fasste die Institution zum Schutze der Denkmalkultur der Stadt Zagreb den Entschluss, auf der Fläche von Dotrščina einen [[Sozialistische Denkmalarchitektur|Denkmalpark]] zu errichten. Unter der Leitung des Architekten [[Josip Seissel]] und des Bildhauers [[Vojin Bakić]] wurde ein Plan zur Platzierung der Installationen jugoslawischer Künstler und Bildhauer entworfen. Die individuellen Gedenktafeln wurden im Zuge der Bauarbeiten entfernt und ein zentrales erstes Monument im Jahre 1968 errichtet. Das letzte Monument wurde 1993 platziert. Es könnte möglicherweise das letzte jugoslawische Denkmal sein, das ausgearbeitet wurde.<ref name="lidija">Lidija Butković Mićin: Pläne und Realisierung des Gedenkparks (''Planovi i realizacija spomen-parka'') unter http://www.zarez.hr/clanci/planovi-i-realizacija-spomen-parka (Stand: 10.10.2014).</ref>  
 
=== Denkmäler: ===
 
=== Denkmäler: ===
 
   
 
   
 
* Das zentrale Denkmal ''Weg des Leidens'' (centralni spomenik ''Put mučeništva'') von [[Vojin Bakić]] wurde 1968 aufgestellt. Es ist ein Kristallmonument, errichtet aus poliertem Edelstahl, das sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Denkmalpark befindet. Für Bakić symbolisierte der Edelstahl Reinheit, Beständigkeit und ewiges Licht. Er wollte einen Ort konzipieren, an dem die Leute die Grauen des Todes nicht spüren sollten<ref name="lidija" />.
 
* Das zentrale Denkmal ''Weg des Leidens'' (centralni spomenik ''Put mučeništva'') von [[Vojin Bakić]] wurde 1968 aufgestellt. Es ist ein Kristallmonument, errichtet aus poliertem Edelstahl, das sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Denkmalpark befindet. Für Bakić symbolisierte der Edelstahl Reinheit, Beständigkeit und ewiges Licht. Er wollte einen Ort konzipieren, an dem die Leute die Grauen des Todes nicht spüren sollten<ref name="lidija" />.
* ''Das Tal der Gräber'' (''dolina grobova'') von [[Vojin Bakić]] ist den Menschen gewidmet, die zwischen 1941 und 1945 im Wald von Dotrščina erschossen wurden. Im Laufe der 1980er Jahre stellte Vojin Bakić 6 weitere Kristalle auf. Auch sie, wie der erste, sind aus poliertem Edelstahl auf einem Granitsockel. Sie variieren in Grösse und Form und markieren Orte an denen Massengräber gefunden wurden<ref name="lidija" />.
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* ''Das Tal der Gräber'' (''dolina grobova'') von [[Vojin Bakić]] ist den Menschen gewidmet, die zwischen 1941 und 1945 im Wald von Dotrščina erschossen wurden. Im Laufe der 1980er Jahre stellte Vojin Bakić 6 weitere Kristalle auf. Auch sie sind, wie der erste, aus poliertem Edelstahl auf stehen auf einem Granitsockel. Sie variieren in Grösse und Form und markieren Orte, an denen Massengräber gefunden wurden<ref name="lidija" />.
 
* ''Das Mahnmal für die zwischen 1941 und 1945 in Zagreb Umgekommenen'' (''Spomen-obilježje poginulima u Zagrebu 1941.-1945.'') von [[Branko Ružić]] wurde 1981 aufgestellt. Die aus Aluminium gefertigte Plastik stellt ein abstraktes Gefängnis dar, aus dessen Gitterstäben Vögel auszubrechen versuchen<ref name="lidija" />.
 
* ''Das Mahnmal für die zwischen 1941 und 1945 in Zagreb Umgekommenen'' (''Spomen-obilježje poginulima u Zagrebu 1941.-1945.'') von [[Branko Ružić]] wurde 1981 aufgestellt. Die aus Aluminium gefertigte Plastik stellt ein abstraktes Gefängnis dar, aus dessen Gitterstäben Vögel auszubrechen versuchen<ref name="lidija" />.
 
* ''Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten'' (''Spomenik revolucionarima i rodoljubima poginulima u Zagrebu 1919.-1941.'') von [[Stevan Luketić]] wurde 1985 aufgestellt. Luketić bildete aus Bronze eine abstrakte Plastik, die auf einem runden Platz steht. Der Betrachter wird in die Installation, die zwei Halbkreise darstellt, miteinbezogen. Die gefüllte Hälfte stellt die gefallenen Revolutionäre dar und die leere steht für neue Generationen und ihre Ideen<ref name="lidija" />.
 
* ''Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten'' (''Spomenik revolucionarima i rodoljubima poginulima u Zagrebu 1919.-1941.'') von [[Stevan Luketić]] wurde 1985 aufgestellt. Luketić bildete aus Bronze eine abstrakte Plastik, die auf einem runden Platz steht. Der Betrachter wird in die Installation, die zwei Halbkreise darstellt, miteinbezogen. Die gefüllte Hälfte stellt die gefallenen Revolutionäre dar und die leere steht für neue Generationen und ihre Ideen<ref name="lidija" />.
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=== Nutzung des Parks im sozialistischen Jugoslawien ===
 
=== Nutzung des Parks im sozialistischen Jugoslawien ===
In den 1960er und 70er Jahren wurde auf Regierungsebene eine Richtlinie zum Schutze von bestimmten Gebieten ausgearbeitet, welche wichtige Schauplätze des Volksbefreiungskampfes waren. Ihnen ein grosses erzieherisches, touristisches und gesellschaftliches Potential zugesprochen und sie sollten aktiv ins alltägliche Leben einbezogen werden. So ein Gebiet war auch Dotrščina. Es sollte «ein Ort des Gedenkens, des Leidens und der symbolischen Repräsentation der Opfer» sein<ref name="lidija" />. In diesem Rahmen fanden viele Schulausflüge und Exkursionen zu den jeweiligen Orten statt<ref name="lidija" />.   
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In den 1960-er und 70-er Jahren wurde auf Regierungsebene eine Richtlinie zum Schutz von bestimmten Gebieten ausgearbeitet, welche wichtige Schauplätze des Volksbefreiungskampfes waren. Ihnen wurde ein grosses erzieherisches, touristisches und gesellschaftliches Potential zugesprochen und sie sollten aktiv ins alltägliche Leben einbezogen werden. So ein Gebiet war auch Dotrščina. Es sollte ein Ort des Gedenkens, des Leidens und der symbolischen Repräsentation der Opfer sein. In diesem Rahmen fanden viele Schulausflüge und Exkursionen zu den jeweiligen Orten statt<ref name="lidija" />.   
  
=== Nichtrealisierte Projekte ===
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=== Nicht-realisierte Projekte ===
In den 70ern plante man die Errichtung von Denkmälern in Dotrščina zur Erinnerung an diejenigen Zagreber, die im Zweiten Weltkrieg innerhalb und ausserhalb Jugoslawiens umgekommen sind. Aber auch denjenigen Menschen, welche ausserhalb Jugoslawiens ihr Leben für den Sozialismus liessen, sollte gedacht werden. Es wurden öffentliche Wettbewerbe veranstaltet und Werke ausgewählt, von denen aber nur drei tatsächlich umgesetzt wurden. Die übrigen Projekte scheiterten an den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der 1990er Jahre. Durch die ablehnende politische Haltung dem Sozialismus gegenüber während der nationalistischen Ära der 90er geriet der Park in Vergessenheit.
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In den 70-ern plante man die Errichtung von [[Denkmäler|Denkmälern]] in Dotrščina zur Erinnerung an diejenigen Zagreber, die im Zweiten Weltkrieg innerhalb und ausserhalb Jugoslawiens umgekommen sind. Aber auch denjenigen Menschen, welche ausserhalb Jugoslawiens ihr Leben für den Sozialismus liessen, sollte gedacht werden. Es wurden öffentliche Wettbewerbe veranstaltet und Werke ausgewählt, von denen aber nur drei tatsächlich umgesetzt wurden. Die übrigen Projekte scheiterten an den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der 1990-er Jahre. Durch die ablehnende politische Haltung gegenüber dem Sozialismus während der nationalistischen Ära der 90-er geriet der Park in Vergessenheit.
  
 
== Virtuelles Museum Dotrščina ==
 
== Virtuelles Museum Dotrščina ==
Da seit dem Ende der [[Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Sozialistischen Republik Jugoslawien]] viele Zagreber den Gedenkpark Dotrščina gar nicht mehr kannten, hat der Aktivist [[Saša Šimpraga]] im Jahr 2012 das Projekt [http://www.dotrscina.hr Virtuelles Museum Dotrščina] ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, den Ort Dotrščina ins [[Kollektives Gedächtnis | kollektive Gedächtnis]] zurückzuholen. Hauptsächlich ist es ein Webprojekt. Auf der Webseite findet man viele Texte über den Park, sowie seine Geschichte und Fotos der Installationen. Das Projekt existiert aber nicht nur im Internet, sondern auch in der Realität. So wurden 2012 im Rahmen des Projekts «tausende weisse Bändchen um Bäume im Gedenkpark gebunden», um an die Hingerichteten auf dem Gebiet Dotrščina zu erinnern. Ausserdem werden weiterhin Installationen zeitgenössischer Künstler im öffentlichen Raum und im Gedenkpark selber ausgestellt. <ref> http://www.goethe.de/ins/hr/prj/dpl/kgv/de12229051.htm </ref> Durch die Initiierung des Projekts und daraus erfolgender medialer Berichterstattung wurde der Park seit 2012 wieder populärer.
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Da seit dem Ende der [[Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Sozialistischen Republik Jugoslawien]] viele Zagreber den Gedenkpark Dotrščina gar nicht mehr kannten, hat der Aktivist [[Saša Šimpraga]] im Jahr 2012 das Projekt [http://www.dotrscina.hr Virtuelles Museum Dotrščina] ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, den Ort Dotrščina ins [[Kollektives Gedächtnis | kollektive Gedächtnis]] zurückzuholen. Hauptsächlich ist es ein Webprojekt. Auf der Webseite findet man viele Texte über den Park, sowie seine Geschichte und Fotos der Installationen. Das Projekt existiert aber nicht nur im Internet, sondern auch in der Realität. So wurden 2012 im Rahmen des Projekts tausende weisse Bändchen um Bäume im Gedenkpark gebunden, um an die Hingerichteten auf dem Gebiet Dotrščina zu erinnern. Ausserdem werden weiterhin Installationen zeitgenössischer Künstler im öffentlichen Raum und im Gedenkpark selber ausgestellt.<ref> http://www.goethe.de/ins/hr/prj/dpl/kgv/de12229051.htm </ref> Durch die Initiierung des Projekts und daraus erfolgender medialer Berichterstattung wurde der Park seit 2012 wieder populärer.
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==
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== Literaturliste (Auswahl) ==
 
== Literaturliste (Auswahl) ==
* Ugarković, Stipe, Očak, Ivan: Zagreb grad heroj: Spomen obilježja revoluciji, Zagreb, 1979. <br />
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* Šimunković, Matrio, Delač, Domagoj: Sjećanje je borba, Zagreb, 2013.
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Ugarković, Stipe/Očak, Ivan: Zagreb grad heroj: Spomen obilježja revoluciji. Zagreb 1979. <br />
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Šimunković, Mario/Delač, Domagoj: Sjećanje je borba. Zagreb 2013.
  
 
== Weiterführende Links ==
 
== Weiterführende Links ==
  
* Virtuelles Muzeum Dotrščina: http://www.dotrscina.hr
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Virtuelles Muzeum Dotrščina: http://www.dotrscina.hr
* Schematische Karte von Dotrščina: http://pubwww.carnet.hr/pedala/staze/zagreb/karta_dotrscina.pdf
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* Atrikel der Zeitschrift «Zarez» zum Thema «Dotrščina» http://www.zarez.hr/arhiva/373?rubrika=temat-dotrscina
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Schematische Karte von Dotrščina: http://pubwww.carnet.hr/pedala/staze/zagreb/karta_dotrscina.pdf
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Atrikel der Zeitschrift «Zarez» zum Thema «Dotrščina» http://www.zarez.hr/arhiva/373?rubrika=temat-dotrscina

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2014, 19:34 Uhr

Weg des Leidens von Vojin Bakić (1915-1992), Bild: VW.
Das Tal der Gräber von Vojin Bakić (1915-1992), Bild: VW.
Das Mahnmal für die umgekommene Bevölkerung in Zagreb 1941-45 von Branko Ružić (1919-1997), Bild: VW.
Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten von Stevan Luketić (1925-2002), Bild: VW.
Das Mahnmal für die Gefallenen bei der Befreiung von Zagreb von Kosta Angeli Radovani (1916-2002), Bild: VW.

Text: NZ/SS

Dotrščina ist die grösste Grünfläche auf dem Gebiet der Stadt Zagreb und seit 1963 ein öffentlicher Gedenkpark. Das Waldgebiet befindet sich im Süd-Osten der Stadt. Kartensymbol 300x226.png

Geschichte

Der Ort Dotrščina wurde zum ersten Mal in der Geschichtschronik der Stadt Zagreb vom 1. Februar 1523 erwähnt[1]. Der Name kommt in der Literatur in unterschiedlichen Formen vor: Doktoršćina, Dotorščina, Dotrščina, Dotršćina[2].
Zu Zeiten des Unabhängigen Staates Kroatien richteten die Ustascha allein in Dotrščina ab 1941 mindestens 7'000 Menschen hin und verscharrten sie in Massengräbern[3]. Die Zahl der Opfer ist nicht definitiv bekannt, da die Forschungen bis heute nicht abgeschlossen sind. Mehrheitlich handelte es sich bei den Opfern um kroatische Regimegegner, aber auch Serben, Juden und andere.

Gestaltung des Parks

Nach dem Krieg stellten Angehörige und Freunde der Opfer die ersten Grabsteine und Kreuze in Dotrščina auf. Im Jahre 1963 fasste die Institution zum Schutze der Denkmalkultur der Stadt Zagreb den Entschluss, auf der Fläche von Dotrščina einen Denkmalpark zu errichten. Unter der Leitung des Architekten Josip Seissel und des Bildhauers Vojin Bakić wurde ein Plan zur Platzierung der Installationen jugoslawischer Künstler und Bildhauer entworfen. Die individuellen Gedenktafeln wurden im Zuge der Bauarbeiten entfernt und ein zentrales erstes Monument im Jahre 1968 errichtet. Das letzte Monument wurde 1993 platziert. Es könnte möglicherweise das letzte jugoslawische Denkmal sein, das ausgearbeitet wurde.[4]

Denkmäler:

  • Das zentrale Denkmal Weg des Leidens (centralni spomenik Put mučeništva) von Vojin Bakić wurde 1968 aufgestellt. Es ist ein Kristallmonument, errichtet aus poliertem Edelstahl, das sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Denkmalpark befindet. Für Bakić symbolisierte der Edelstahl Reinheit, Beständigkeit und ewiges Licht. Er wollte einen Ort konzipieren, an dem die Leute die Grauen des Todes nicht spüren sollten[4].
  • Das Tal der Gräber (dolina grobova) von Vojin Bakić ist den Menschen gewidmet, die zwischen 1941 und 1945 im Wald von Dotrščina erschossen wurden. Im Laufe der 1980er Jahre stellte Vojin Bakić 6 weitere Kristalle auf. Auch sie sind, wie der erste, aus poliertem Edelstahl auf stehen auf einem Granitsockel. Sie variieren in Grösse und Form und markieren Orte, an denen Massengräber gefunden wurden[4].
  • Das Mahnmal für die zwischen 1941 und 1945 in Zagreb Umgekommenen (Spomen-obilježje poginulima u Zagrebu 1941.-1945.) von Branko Ružić wurde 1981 aufgestellt. Die aus Aluminium gefertigte Plastik stellt ein abstraktes Gefängnis dar, aus dessen Gitterstäben Vögel auszubrechen versuchen[4].
  • Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten (Spomenik revolucionarima i rodoljubima poginulima u Zagrebu 1919.-1941.) von Stevan Luketić wurde 1985 aufgestellt. Luketić bildete aus Bronze eine abstrakte Plastik, die auf einem runden Platz steht. Der Betrachter wird in die Installation, die zwei Halbkreise darstellt, miteinbezogen. Die gefüllte Hälfte stellt die gefallenen Revolutionäre dar und die leere steht für neue Generationen und ihre Ideen[4].
  • Das Denkmal für die bei der Befreiung Zagrebs Gefallenen (Spomenik poginulima za oslobođenje Zagreba) von Kosta Angeli Radovani wurde 1989 fertiggestellt, aber erst 1993 aufgestellt. Auf zwei metallenen Platten zeigt Radovani ein Relief, das eine Hymne an das Leben, an die Freiheit und die Freude des Sieges darstellt[4].

Nutzung des Parks im sozialistischen Jugoslawien

In den 1960-er und 70-er Jahren wurde auf Regierungsebene eine Richtlinie zum Schutz von bestimmten Gebieten ausgearbeitet, welche wichtige Schauplätze des Volksbefreiungskampfes waren. Ihnen wurde ein grosses erzieherisches, touristisches und gesellschaftliches Potential zugesprochen und sie sollten aktiv ins alltägliche Leben einbezogen werden. So ein Gebiet war auch Dotrščina. Es sollte ein Ort des Gedenkens, des Leidens und der symbolischen Repräsentation der Opfer sein. In diesem Rahmen fanden viele Schulausflüge und Exkursionen zu den jeweiligen Orten statt[4].

Nicht-realisierte Projekte

In den 70-ern plante man die Errichtung von Denkmälern in Dotrščina zur Erinnerung an diejenigen Zagreber, die im Zweiten Weltkrieg innerhalb und ausserhalb Jugoslawiens umgekommen sind. Aber auch denjenigen Menschen, welche ausserhalb Jugoslawiens ihr Leben für den Sozialismus liessen, sollte gedacht werden. Es wurden öffentliche Wettbewerbe veranstaltet und Werke ausgewählt, von denen aber nur drei tatsächlich umgesetzt wurden. Die übrigen Projekte scheiterten an den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der 1990-er Jahre. Durch die ablehnende politische Haltung gegenüber dem Sozialismus während der nationalistischen Ära der 90-er geriet der Park in Vergessenheit.

Virtuelles Museum Dotrščina

Da seit dem Ende der Sozialistischen Republik Jugoslawien viele Zagreber den Gedenkpark Dotrščina gar nicht mehr kannten, hat der Aktivist Saša Šimpraga im Jahr 2012 das Projekt Virtuelles Museum Dotrščina ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, den Ort Dotrščina ins kollektive Gedächtnis zurückzuholen. Hauptsächlich ist es ein Webprojekt. Auf der Webseite findet man viele Texte über den Park, sowie seine Geschichte und Fotos der Installationen. Das Projekt existiert aber nicht nur im Internet, sondern auch in der Realität. So wurden 2012 im Rahmen des Projekts tausende weisse Bändchen um Bäume im Gedenkpark gebunden, um an die Hingerichteten auf dem Gebiet Dotrščina zu erinnern. Ausserdem werden weiterhin Installationen zeitgenössischer Künstler im öffentlichen Raum und im Gedenkpark selber ausgestellt.[5] Durch die Initiierung des Projekts und daraus erfolgender medialer Berichterstattung wurde der Park seit 2012 wieder populärer.

Anmerkungen

  1. …habita et quadam magna silva DOCTORYWSTHYCZA VOCATA… [... und durch diesen grossen Wald genannt DOCTORYWSTHYCZA...] Povijesna spomenica Slob. Kralj. Grada Zagreba, Zagreb 1986., Band III, Dokument Nr. 176., Seiten 222-223 vom 1. Februar 1523.
  2. Höhe Doktoršćina in Stari planovi Zagreba, Urbanistički zavod grada Zagreba. Zagreb 1961. Doktroršćina in Stadt Zagreb. Denkmal im Bereich Doktroršćina, Raumplan. Zavod za urbanizam Arhitektonskog fakulteta sveučilišta u Zagrebu. Zagreb 1976.
  3. Nataša Metaušić: Über den Gedenkpark Dotrščina (O spomen-parku Dotrščina) unter http://www.dotrscina.hr (Stand: 10.10.2014).
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Lidija Butković Mićin: Pläne und Realisierung des Gedenkparks (Planovi i realizacija spomen-parka) unter http://www.zarez.hr/clanci/planovi-i-realizacija-spomen-parka (Stand: 10.10.2014).
  5. http://www.goethe.de/ins/hr/prj/dpl/kgv/de12229051.htm

Literaturliste (Auswahl)

Ugarković, Stipe/Očak, Ivan: Zagreb grad heroj: Spomen obilježja revoluciji. Zagreb 1979.

Šimunković, Mario/Delač, Domagoj: Sjećanje je borba. Zagreb 2013.

Weiterführende Links

Virtuelles Muzeum Dotrščina: http://www.dotrscina.hr

Schematische Karte von Dotrščina: http://pubwww.carnet.hr/pedala/staze/zagreb/karta_dotrscina.pdf

Atrikel der Zeitschrift «Zarez» zum Thema «Dotrščina» http://www.zarez.hr/arhiva/373?rubrika=temat-dotrscina