Josip Seissel
Text: NZ/SS
Josip Seissel (1904-1987) war ein kroatischer Maler, Stadtplaner und Architekt. Er ist auch unter dem Pseudonym «Jo Klei»[1] und gilt als Begründer des kroatischen Avantgardismus.[2]
Inhaltsverzeichnis
Kurzbiographie
Geboren in Krapina, zog er mit 15 Jahren nach Belgrad, wo er seine Matura abschloss. Danach studierte er in Zagreb Architektur an der Technischen Fakultät[1]. 1944 floh er vor den Ustascha (Ustaša), lebte kurze Zeit in Čazma, Topusko und Šibenik und kehrte 1945 nach Zagreb zurück[3]. Dort arbeitete er von 1947 bis zu seiner Pensionierung 1965 als Professor für Stadtplanung an der Fakultät für Architektur der Universität Zagrebs[1]. Im Laufe seines Lebens erhielt Seissel zahlreiche Preise und genoss grosse, auch internationale Anerkennung[1]. So erhielt er beispielsweise die «Goldene Medaille» für die Aussengestaltung des «Jugoslawischen Pavillons» bei der Weltausstellung in Paris 1937[4].
Werk und Wirken
Man könnte Josip Seissels Gesamtwerk in drei Epochen einteilen.
Die Frühste Phase: 1918 - 1924
In seiner frühsten Phase beschäftigte er sich mit Musik, Theater, Kabarett und dem künstlerischem Leben Zagrebs. Um 1919 entstanden expressionistische Bilder wie «Selbstbildnis» («Autoportret»), «Arbeiterwohnung» («Radnički stan»), «Arboretum des Schlosses von Opek» («Arboretum dvorca Opeka»). Sowie das Bild «Pafama», das unter vielen Kritikern, als Meisterwerk des Seisselschen Konstruktivismus und erstes abstraktes Bild[1] in Südosteuropa gilt[3].
Die zweite Phase: 1924 - 1945
Seine zweite Phase war hauptsächlich vom seinem Architekturstudium beeinflusst. Er erstellte viele Skizzen zu städtischen Planung Zagrebs[3], darunter Entwürfe zur Gestaltung des Trg kralja Petra Krešemira, von Arbeitssiedlungen und einem Villenviertel. In den 1930ern präsentierte er viele seiner Entwürfe bei zahlreichen Ausstellungen in und ausserhalb Jugoslawiens[1].
Die späte Phase: 1945 - 1987
In seiner späten Phase widmete er sich dem Urbanismus, der Wiederherstellung im Krieg zerstörter Gebäude, sowie der Errichtung von Gedenkplätzen und -Parks. Ein Beispiel dafür ist der Gedenkpark Dotrščina. Mit seiner Pensionierung im Jahre 1965 hörte sein gesellschaftliches, akademisches, lehrtätiges und künstlerisches Wirken jedoch nicht auf. Er gab sich der Malerei und Zeichenkunst hin und erhielt weiterhin viele Preise.
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Nugent, Laval: «Seissel, Josip (1904.-1987.)» Unter: http://www.galerija-lavalnugent.com/seissel-josip-1904-1987 (Stand: 28.10.2014).
- ↑ Šimić, Tina: «Eröffnung der Ausstellung von Josip Seissels Nachlass» («Otvorenje izložbe arhitektonske ostavštvine Josipa Seissela»). Unter: http://tinasimic.wordpress.com/2013/01/10/otvorenje-izlozbe-arhitektonske-ostavstvine-josipa-seissela/ (Stand: 28.10.2014).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Mihalić, Veljko: «Sammlung der Bilder und architektonisch-urbanistischen Werke des Künstlers, Architekten und Urbansten Josip Seissel» («Zbirka slikarskih i arhitektonsko-urbanističkih radova umjetnika, arhitekta i urbanista Josipa Seissela») In: «Die der Stadt Zagreb geschenkten privaten Sammlungen und ihre Rolle in der städtischen kulturellen Entfaltung» («Privatne zbirke darovane gradu Zagrebu i njihova uloga u kulturnom razvoju grada») Muzeologija 45. (2008), S. 111-115. Unter:http://hrcak.srce.hr/index.php?show=clanak&id_clanak_jezik=113612 (Stand: 28.10.2014).
- ↑ Ignjatović, Alekasandar: «Politik der Präsentation von Jugoslawien: Jugoslawischer Pavillon bei der Weltausstellung in Paris 1937» («Politika predstavljenja jugoslovenstva: jugoslavenski paviljon na Svetskoj izložbi u Parizu 1937. godine») Unter: http://www.udi.rs/articles/a_ignjatovic.pdf (Stand: 28.10.2014).
Weiterführende Links
Nugent, Laval: «Seissel, Josip (1904.-1987.)»: http://www.galerija-lavalnugent.com/seissel-josip-1904-1987
Šimić, Tina: «Eröffnung der Ausstellung von Josip Seissels Nachlass» («Otvorenje izložbe arhitektonske ostavštvine Josipa Seissela»).: http://tinasimic.wordpress.com/2013/01/10/otvorenje-izlozbe-arhitektonske-ostavstvine-josipa-seissela/
Mihalić, Veljko: «Die der Stadt Zagreb geschenkten privaten Sammlungen und ihre Rolle in der städtischen kulturellen Entfaltung» («Privatne zbirke darovane gradu Zagrebu i njihova uloga u kulturnom razvoju grada») Muzeologija 45., 2008.: http://hrcak.srce.hr/index.php?show=clanak&id_clanak_jezik=113612 (Stand: 28.10.2014).
Ignjatović, Alekasandar: «Politik der Präsentation von Jugoslawien: Jugoslawischer Pavillon bei der Weltausstellung in Paris 1937» («Politika predstavljenja jugoslovenstva: jugoslavenski paviljon na Svetskoj izložbi u Parizu 1937. godine»): http://www.udi.rs/articles/a_ignjatovic.pdf
Virtual Museum of Avant-Garde: http://www.avantgarde-museum.com/en/museum/collection/4481-JOSIP-SEISSEL-JO-KLEK/