Die Schlacht an der Neretva: Unterschied zwischen den Versionen

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«''Bei der Neretva im okkupierten Europa führten wir einer der feierlichsten und humansten Schlachten – Die Schlacht für die Verwundeten. Dort endschied sich das Schicksal der Revolution. Dort gewann [[«Brüderlichkeit und Einheit»|Brüderlichkeit und Einheit]] unserer Völker.''» <ref>Broz, Josip, Tito, 1969. In: http://www.youtube.com/watch?v=eHGpwYo3YgI (07.11.14).</ref>
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«Bei der Neretva im okkupierten Europa führten wir einer der feierlichsten und humansten Schlachten – Die Schlacht für die Verwundeten. Dort endschied sich das Schicksal der Revolution. Dort gewann [[«Brüderlichkeit und Einheit»|Brüderlichkeit und Einheit]] unserer Völker.»
  
Man sieht eine Parade durch eine jugoslawische Stadt ziehen und am Rande dieses Marsches lässt sich Novak mit zwei weiteren Partisanen von einem Fotografen ablichten. Nach einer anschliessenden Ansprache eines weiteren Partisanen an alle Völker (an die Slowenen, Serben, Kroaten, Makedonier, Montenegriner und Muslimanen) blendet das Bild über auf ein Quartier der Deutschen. Dort wird der Kriegsverlauf erklärt und die Vernichtung der Partisanen nach einer Absprache mit einem italienischen Offiziers beschlossen.
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Im Film wird der historische Hintergrund in das Narrativ der [[«Brüderlichkeit und Einheit»]] eingebettet. So wandern zu Anfang Scharen von Partisanen und Ihren Anhängern durch die Strassen von jugoslawischen Städtchen und Singen [[Josip Broz Tito|Tito]] Lieder. Die Partisanen werden als ein heterogenes Kollektiv gezeigt. Während die Feinde der Partisanen als überaus böse dargestellt werden, die Schulen und Krankenhäuser bombardieren, kann die Gruppe der Partisanen als Held verstanden werden, welcher für das Gute kämpft und alles für die Rettung der Verwundeten unternimmt. Wie gut die Partisanen sind wird also deutlich, durch die Darstellung der bösen Feinde.<ref>Zvijer, Nemanja: Ideologija i vrednosti u jugoslovenskom ratnom spektaklu. In: Robić-Škarica, Vera (Hg.): hrvastki filmski ljetopis. Zagreb 2009, S. 29-31.</ref>
  
Eine rollende Panzerdivision und schwere Fahrzeuge spielen die nächste Szene ein. Anschliessend kommen italienische Truppen an einem Bahnhof an. «Capitani Riva» bekundet seine Bedenken gegen die Partisanen zu kämpfen, weil ihr Kampf schicksalhaft sei. Danach wird wieder eine Panzerdivision gezeigt die sich in Stellung bringt.
 
  
Der Repräsentant der Tschetniks hält eine Rede an sein Gefolge. Er betont die Unterstützung der Deutschen und die Hilfe Gottes, bei der Verteidigung des Vaterlandes. Ganz besonders bringt er zur Sprache, dass er Titos Kopf rollen sehen möchte.
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Der Höhepunkt des Films ist die Zerrstörung der Brücke bei der Neretva. Eine Nachricht vom abwesenden Tito leitet diese Manöver zur Ablenkung des Feindes ein. Überhaupt kann die Abwesenheit [[Josip Broz Tito|Titos]] als ein raffinierter  Filmtrick verstanden werden. Im Gespräch mit [[Josip Broz Tito|Tito]] habe Bulajić [[Josip Broz Tito|Tito]] davon überzeugt, dass seine Abwesenheit den humanen Kampf der Partisanen mehr in den Vordergrund stellen würde.<ref>Bulaijć, Veljko. In: Lepović, Radonja (Hg.): Vlas Tito iskustvo past present???</ref>
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  Durch die Briefe, Nachrichten sowie Lieder ist [[Josip Broz Tito|Tito]] im Film omnipräsent doch eben nie anwesend. Dies lässt das Bild von einem [[Josip Broz Tito|Tito]] entstehen, der durch das Volk vertreten, immer gegenwärtig scheint.<ref>Zvijer, Nemanja: Ideologija i vrednosti u jugoslovenskom ratnom spektaklu. In: Robić-Škarica, Vera (Hg.): hrvastki filmski ljetopis. Zagreb 2009, S. 29-31.</ref>
  
Ein Lazarett wird gezeigt in welchem  durch die Partisanen Essen verteilt wird. Es folgt eine Blende zu einer Schulklasse welche, das Wort AVNOJ durch die Lehrerin erklärt bekommt. Wieder ein Schnitt und man sieht eine jugoslawische Stadt die von deutschen Flugzeugen bombardiert wird. Weitere Szenen von Gefechten folgen. Novak verliert in diesen Schlachten seinen Bruder.
 
 
In einer Konferenz der Partisanen wird hitzig die Strategie besprochen.
 
 
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Version vom 16. November 2014, 20:09 Uhr

Gedenktafel bei Jablanica

Die Schlacht an der Neretva (Bitka na Neretvi, 1969) von Veljko Bulajić ist einer der bekanntesten jugoslawischen Kriegs- bzw. Partisanenfilme der sogennanten roten Welle. Neben bekannten Filmgrössen Jugoslawiens beherbergt dieses Kriegsfilmspektakel auch viele Internationale Filmstars[1] und wurde sogar ein Jahr später für den Oscar nominiert.[2]


Historischer Hindergrund

Die Schlacht an der Neretva bezeichnet die kriegerisches Auseinandersetzung der Achsenmächte und seiner Verbündeten (Deutsches Reich, Königreich Italien, Unabhängiger Staat Kroatien (USK), Tschetniks) gegen die jugoslawischen Partisanen. Die sogenannte Operation Weiss, wie der strategische Plan von den Deutschen Streitkräften genannt wurde, begann im Januar 1943 auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas und endete im April 1943 nahe des Flusses Neretva. Die Operation zielte darauf ab, die Partisanen möglichst vollständig zu vernichten, was unter anderem durch eine taktische Finte Titos verhindert wurde.[3]


Besetzung

Für diesen Film schaffte es der Regisseur Veljko Bulajić Namenhafte Filmstarts aus dem Inland wie auch aus dem Ausland für seinen Film zu gewinnen. Die Wirkung die Bulajić durch eine solche Besetzung schaffte, war auch voll und ganz im Interesse der kommunistischen Führung. So fanden sich verschiedenste Nationalitäten im Film unter den Partisanen wieder. Zum Beispiel der sowjetischer Schauspieler Sergej Bondarčuk als Martin (ein Slowene), Boris Dvornik ein kraotischer Schauspieler als Stipe (ein Kroate) oder auch Yul Brynner ein amerikanischer Schauspieler (der National undefiniert bleibt). So repräsentierten die Partisanen eine erfolgreiche mutliethnische Gruppe, welche Ihre Erfolge genau aus dieser Mulitethnizität schöpften. Das was sie stark machte war die «Brüderlichkeit und Einheit» aller beteiligten. Im Rahmen der Partisanenkämper löste sich also jegliche Nationalität auf. Die Besetzung von weiteren grössen aus verschiedensten Länder und beiden Seiten des Eisernen Vorhangs ermöglichte dem Film seinen internationalen Erlog und festigte Jugoslawiens Stellung als führernde Kraft der Blockfreien Bewegung. Sauspieler wie Ljubiša Samarđić (als Novak) und Velimir «Bata» Živojinović (als Stole), Franco Nero (als Capitani Michele Riva), Orsen Wells (als Tschetnik und Repräsetant des Königs) sind nur ein Teil der breitgefächerten Liste an Schauspielgrössen die in diesem Filmmonument mitgewirkt haben.[4]


Handlung und Besonderheiten

Eingeleitet wird der Film durch ein Zitat Titos:

«Bei der Neretva im okkupierten Europa führten wir einer der feierlichsten und humansten Schlachten – Die Schlacht für die Verwundeten. Dort endschied sich das Schicksal der Revolution. Dort gewann Brüderlichkeit und Einheit unserer Völker.»

Im Film wird der historische Hintergrund in das Narrativ der «Brüderlichkeit und Einheit» eingebettet. So wandern zu Anfang Scharen von Partisanen und Ihren Anhängern durch die Strassen von jugoslawischen Städtchen und Singen Tito Lieder. Die Partisanen werden als ein heterogenes Kollektiv gezeigt. Während die Feinde der Partisanen als überaus böse dargestellt werden, die Schulen und Krankenhäuser bombardieren, kann die Gruppe der Partisanen als Held verstanden werden, welcher für das Gute kämpft und alles für die Rettung der Verwundeten unternimmt. Wie gut die Partisanen sind wird also deutlich, durch die Darstellung der bösen Feinde.[5]


Der Höhepunkt des Films ist die Zerrstörung der Brücke bei der Neretva. Eine Nachricht vom abwesenden Tito leitet diese Manöver zur Ablenkung des Feindes ein. Überhaupt kann die Abwesenheit Titos als ein raffinierter Filmtrick verstanden werden. Im Gespräch mit Tito habe Bulajić Tito davon überzeugt, dass seine Abwesenheit den humanen Kampf der Partisanen mehr in den Vordergrund stellen würde.[6]

 Durch die Briefe, Nachrichten sowie Lieder ist Tito im Film omnipräsent doch eben nie anwesend. Dies lässt das Bild von einem Tito entstehen, der durch das Volk vertreten, immer gegenwärtig scheint.[7]


Der Film als Erinnerungsraum

Für den Film wurde der originale Schauplatz für die Überquerung der Brücke über die Neretva genutzt. In Jablanica gleich neben der zerstörten Brücke wurde nach den Dreharbeiten des Films ein Museum eingerichtet um an diesen hirtorischen Ort zu erinnern. Das Museum schreibt heute eher wenige Besucherzahlen. Im Gegensatz dazu erfreuet sich der Film Die Schlacht an der Neretva noch heute grösster Beliebtheit und wird in vielen ehemaligen Rebubliken als Meisterstück der Filmgeschichte gepriesen.[8] Es sind aber auch auch Kontroversen auszumachen, so enstehen in der jüngeren Vergangenheit Streifragen darüber, zu welcher Republik dieser Kriegsepos heute gehört.[9] Eine scheinbar unlöbarer Streit, bei einer so eng verflochtenen Vergangenheit.



Anmerkungen

  1. http://www.imdb.com/title/tt0064091/?ref_=ttfc_fc_tt (31.10.14)
  2. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schlacht_an_der_Neretva_%28Film%29 (06.11.14)
  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_an_der_Neretva (06.11.14)
  4. Zvijer, Nemanja: Ideologija i vrednosti u jugoslovenskom ratnom spektaklu. In: Robić-Škarica, Vera (Hg.): hrvastki filmski ljetopis. Zagreb 2009, S. 36-38.
  5. Zvijer, Nemanja: Ideologija i vrednosti u jugoslovenskom ratnom spektaklu. In: Robić-Škarica, Vera (Hg.): hrvastki filmski ljetopis. Zagreb 2009, S. 29-31.
  6. Bulaijć, Veljko. In: Lepović, Radonja (Hg.): Vlas Tito iskustvo past present???
  7. Zvijer, Nemanja: Ideologija i vrednosti u jugoslovenskom ratnom spektaklu. In: Robić-Škarica, Vera (Hg.): hrvastki filmski ljetopis. Zagreb 2009, S. 29-31.
  8. http://mojtv.hr/film/350/bitka-na-neretvi.aspx (06.11.14)
  9. http://www.telegraf.rs/vesti/653416-cija-je-bitka-na-neretvi-hrvati-i-bosanci-je-svojataju-srbi-sede-skrstenih-ruku-video (06.11.2011)

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