Museum: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ein '''Museum''' ist grundsätzlich eine Institution welche bedeutende, historische oder künstlerische Gegenstände sammelt, aufbewahrt und ausstellt. Museen sind wichtige Bestandteile einer Erinnerungskultur und des [[kollektives Gedächtnis| kollektiven Gedächtnisses]] einer Körperschaft, etwa einer Nation oder einer städtischen Gemeinschaft. Sie bewahren und präsentieren eine Auswahl wichtiger Artefakte der Vergangenheit einer Kultur. Anhand dessen, was ausgestellt wird, bestimmt die Körperschaft an was erinnert wird, beziehungsweise was vergessen oder weniger gewichtet wird. Staaten oder Institutionen können ihre Museen bewusst instrumentalisieren und mit ihrer Hilfe [[Vergangenheitspolitik]] betreiben.<ref>Fehr, Michael: Wider die Gegenwartsschrumpfung. Einige Überlegungen zur Zukunft des Museums, in: Museen neu denken. Perspektiven der Kulturvermittlung und Zielgruppenarbeit | + | Ein '''Museum''' ist grundsätzlich eine Institution welche bedeutende, historische oder künstlerische Gegenstände sammelt, aufbewahrt und ausstellt. Museen sind wichtige Bestandteile einer Erinnerungskultur und des [[kollektives Gedächtnis| kollektiven Gedächtnisses]] einer Körperschaft, etwa einer Nation oder einer städtischen Gemeinschaft. Sie bewahren und präsentieren eine Auswahl wichtiger Artefakte der Vergangenheit einer Kultur. Anhand dessen, was ausgestellt wird, bestimmt die Körperschaft an was erinnert wird, beziehungsweise was vergessen oder weniger gewichtet wird. Staaten oder Institutionen können ihre Museen bewusst instrumentalisieren und mit ihrer Hilfe [[Vergangenheitspolitik]] betreiben.<ref>Fehr, Michael: Wider die Gegenwartsschrumpfung. Einige Überlegungen zur Zukunft des Museums, in: Museen neu denken. Perspektiven der Kulturvermittlung und Zielgruppenarbeit. Bielefeld 2008, S. 133-152.</ref> Da eine Ausstellung nie vollkommen objektiv sein kann, weil immer die Sichtweise einer bestimmten Partei dargestellt wird, können in Museen Deutungskämpfe ausgetragen werden.<ref>Baur, Joachim: Was ist ein Museum? Vier Umkreisungen eines widerspenstigen Gegenstands. In: Baur, Joachim: Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes. Bielefeld 2010, S. 15-48.</ref> Als solches Beispiel kann das Museum der Stadt [[Zagreb]] genommen werden, welches in seiner Dauerausstellung zum 20. Jahrhundert einen guten Einblick in das Alltagsleben zu geben versucht, jedoch die politische Geschichte des [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängigen Staates Kroatien]] und [[Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Jugoslawiens]] nur am Rande behandelt. |
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− | Baur, Joachim: Was ist ein Museum? Vier Umkreisungen eines widerspenstigen Gegenstands. In: Baur, Joachim: Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes. Bielefeld 2010 | + | Baur, Joachim: Was ist ein Museum? Vier Umkreisungen eines widerspenstigen Gegenstands. In: Baur, Joachim: Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes. Bielefeld 2010, S. 15-48. |
− | Fehr, Michael: Wider die Gegenwartsschrumpfung. Einige Überlegungen zur Zukunft des Museums | + | Fehr, Michael: Wider die Gegenwartsschrumpfung. Einige Überlegungen zur Zukunft des Museums. In: Museen neu denken. Perspektiven der Kulturvermittlung und Zielgruppenarbeit. Bielefeld 2008, S. 133-152. |
Hünnekens, Annette: Expanded museum. Kulturelle Erinnerung und virtuelle Realitäten. Bielefeld 2002. | Hünnekens, Annette: Expanded museum. Kulturelle Erinnerung und virtuelle Realitäten. Bielefeld 2002. |
Version vom 12. Dezember 2014, 23:13 Uhr
Text: JG
Ein Museum ist grundsätzlich eine Institution welche bedeutende, historische oder künstlerische Gegenstände sammelt, aufbewahrt und ausstellt. Museen sind wichtige Bestandteile einer Erinnerungskultur und des kollektiven Gedächtnisses einer Körperschaft, etwa einer Nation oder einer städtischen Gemeinschaft. Sie bewahren und präsentieren eine Auswahl wichtiger Artefakte der Vergangenheit einer Kultur. Anhand dessen, was ausgestellt wird, bestimmt die Körperschaft an was erinnert wird, beziehungsweise was vergessen oder weniger gewichtet wird. Staaten oder Institutionen können ihre Museen bewusst instrumentalisieren und mit ihrer Hilfe Vergangenheitspolitik betreiben.[1] Da eine Ausstellung nie vollkommen objektiv sein kann, weil immer die Sichtweise einer bestimmten Partei dargestellt wird, können in Museen Deutungskämpfe ausgetragen werden.[2] Als solches Beispiel kann das Museum der Stadt Zagreb genommen werden, welches in seiner Dauerausstellung zum 20. Jahrhundert einen guten Einblick in das Alltagsleben zu geben versucht, jedoch die politische Geschichte des Unabhängigen Staates Kroatien und Jugoslawiens nur am Rande behandelt.
Anmerkungen
- ↑ Fehr, Michael: Wider die Gegenwartsschrumpfung. Einige Überlegungen zur Zukunft des Museums, in: Museen neu denken. Perspektiven der Kulturvermittlung und Zielgruppenarbeit. Bielefeld 2008, S. 133-152.
- ↑ Baur, Joachim: Was ist ein Museum? Vier Umkreisungen eines widerspenstigen Gegenstands. In: Baur, Joachim: Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes. Bielefeld 2010, S. 15-48.
Literaturliste (Auswahl)
Baur, Joachim: Was ist ein Museum? Vier Umkreisungen eines widerspenstigen Gegenstands. In: Baur, Joachim: Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes. Bielefeld 2010, S. 15-48.
Fehr, Michael: Wider die Gegenwartsschrumpfung. Einige Überlegungen zur Zukunft des Museums. In: Museen neu denken. Perspektiven der Kulturvermittlung und Zielgruppenarbeit. Bielefeld 2008, S. 133-152.
Hünnekens, Annette: Expanded museum. Kulturelle Erinnerung und virtuelle Realitäten. Bielefeld 2002.
Weiterführende Links
Weiterführende Links zu den von uns auf der Reise besuchten Museen:
Museum und Gedenkstätte in Jasenovac [3]
Museum der Geschichte Jugoslawiens [4]
Museum der Schlacht an der Neretva [6]