Stipe Mesić: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Stjepan (Stipe) Mesić''' (*1934) war der letzte Präsident der [[Sozialistischen Förderativen Republik Jugoslawien]] (SFRJ, Sozialistička Federativna Republika Jugoslavije, SFRJ) und der zweite Präsident der kroatischen Republik von 2000 bis 2010.
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'''Stjepan (Stipe) Mesić''' (*1934) war der letzte Präsident der [[Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien]] (Socialistička Federativna Republika Jugoslavije, SFRJ) und der zweite Präsident der Republik Kroatien von 2000 bis 2010.
 
   
 
   
Er war Mitgründer der Partei [[«Kroatische Demokratische Union»]] (Hrvatska Demokratska Zajednica, HDZ), welche im Mai 1990 die ersten freien Wahlen für sich entscheiden konnte und ihm von Mai bis August 1990 die Position des Premierministers Kroatiens einbrachte. Im Jahr darauf wurde er Präsident der SFRJ (15. Mai – 5. Dezember 1991), trat allerdings aufgrund des Kriegsausbruchs in Kroatien nach kurzer Zeit von seiner Position zurück und widmete sich ab 1994 seiner neugegründeten Partei «Kroatischen Unabhängigen Demokraten» (Hrvatski Nezavisni Demokrati, HND). Diese verliess er nach seiner Wahl zum Präsidenten und arbeitete fortan als parteiunabhängiger Politiker. Während seiner Amtszeit distanzierte er sich von der nationalistischen Politik der 1990er Jahre und förderte den Aufbau politisch objektiver Beziehungen vor allem zu den Nachbarn Serbien und Bosnien-Herzegowina sowie den Eintritt Kroatiens in die EU.<ref>Stallaerts, Historical Dictionary of the Republic of Croatia, S. 154-156.</ref>
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Mesić Mitgründer der Partei [[Kroatische Demokratische Union]] (Hrvatska Demokratska Zajednica, HDZ), welche im Mai 1990 die ersten freien Wahlen für sich entscheiden konnte. Von Mai bis August 1990 war er Premierminister der Teilrepublik Kroatien innerhalb der SFRJ. Im Jahr darauf wurde er Präsident der SFRJ (15. Mai – 5. Dezember 1991), trat allerdings aufgrund des Kriegsausbruchs in Kroatien nach kurzer Zeit von seiner Position zurück und gründete 1994 seine Partei «Kroatische Unabhängige Demokraten» (Hrvatski Nezavisni Demokrati). Diese verliess er nach seiner Wahl zum Präsidenten der Republik Kroatien im Jahr 2000 und arbeitete fortan als parteiunabhängiger Politiker. Während seiner Amtszeit distanzierte sich Mesić von der nationalistischen Politik der 1990er Jahre und förderte die Wiederherstellung der Beziehungen vor allem zu den Nachbarn Serbien und Bosnien-Herzegowina sowie die Anbindung Kroatiens in die Strukturen der Europäischen Union.<ref>Stallaerts, Historical Dictionary of the Republic of Croatia, S. 154-156.</ref>
 
 
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==

Version vom 25. November 2014, 18:22 Uhr

Stjepan (Stipe) Mesić (*1934) war der letzte Präsident der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (Socialistička Federativna Republika Jugoslavije, SFRJ) und der zweite Präsident der Republik Kroatien von 2000 bis 2010.

Mesić Mitgründer der Partei Kroatische Demokratische Union (Hrvatska Demokratska Zajednica, HDZ), welche im Mai 1990 die ersten freien Wahlen für sich entscheiden konnte. Von Mai bis August 1990 war er Premierminister der Teilrepublik Kroatien innerhalb der SFRJ. Im Jahr darauf wurde er Präsident der SFRJ (15. Mai – 5. Dezember 1991), trat allerdings aufgrund des Kriegsausbruchs in Kroatien nach kurzer Zeit von seiner Position zurück und gründete 1994 seine Partei «Kroatische Unabhängige Demokraten» (Hrvatski Nezavisni Demokrati). Diese verliess er nach seiner Wahl zum Präsidenten der Republik Kroatien im Jahr 2000 und arbeitete fortan als parteiunabhängiger Politiker. Während seiner Amtszeit distanzierte sich Mesić von der nationalistischen Politik der 1990er Jahre und förderte die Wiederherstellung der Beziehungen vor allem zu den Nachbarn Serbien und Bosnien-Herzegowina sowie die Anbindung Kroatiens in die Strukturen der Europäischen Union.[1]

Einzelnachweise

  1. Stallaerts, Historical Dictionary of the Republic of Croatia, S. 154-156.

Literatur (Auswahl)

Stallaerts, Robert: Historical Dictionary of the Republic of Croatia. Lanham, Maryland und Oxford 2003.