Kommunistische Partei Jugoslawiens: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kommunistische Partei Jugoslawiens''' (KPJ, ''Komunistička partija Jugoslavije'', KPJ) war von 1919 bis 1952 die Regierungspartei in Jugoslawien. Nach 1952 nannte sich die Partei der ''Bund der Kommunisten Jugoslawiens'' (BdKJ, ''Savez komunista Jugoslavije'', SKJ).
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Die '''Kommunistische Partei Jugoslawiens''' (''Komunistička partija Jugoslavije'', KPJ) war von 1945 bis 1952 die Regierungspartei in Jugoslawien. 1952 wurde sie in Bund der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ, ''Savez komunista Jugoslavije'', SKJ) umbenannt.
  
Die KPJ fand seinen Anfang im Jahr 1919. Mit der Übernahme der Parteiführung durch [[Josip Broz Tito]] 1937 begann einen politischen und ideologischen Emanzipationsprozess. Während dem 2. Weltkrieg stellte sich der ausgerufene Volksbefreiungskrieg der jugoslawischen [[Partisanenkampf|Partisanenbewegung]] als einen ersten Fixpunkt der KPJ dar. Dieser «Mythos des Antifaschismus» stärkte die Lage und den Einfluss der Kommunisten in Jugoslawien<ref>Höpken, Wolfgang: Vergangenheitspolitik im sozialistischen Vielvölkerstaat: Jugoslawien 1944 bis 1991. In: Bock, Petra/Wolfrum, Edgar (Hrsg.): Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1999. S. 210-243. S. 213.</ref>. Denn die Kommunisten erkämpften sich noch während des Krieges eine führende Position. Sie riefen am 29. November 1945, der zweiten Jahrestag der [[AVNOJ]]-Konferenz von [[Jaice]], die «Föderative Volksrepublik Jugoslawien» (FNRJ) aus. Es bildete sich einen neuen jugoslawischen Einheitsstaat mit föderativen Design, der in Grundzügen an die sowjetische «stalinistischen» Verfassung von 1936 angelehnt war.<ref>Sunddhaussen, Holm: Jugoslawien und seine Nachfolgerstaaten 1943-2011: Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen. Wien: Böhlau Verlag, 2012. S. 81</ref>.  Die Partei schaffte die Monarchie ab und gründete einen Einparteienstaat mit Tito an oberster Stelle.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Kommunisten_Jugoslawiens</ref> Nach dem Bruch mit den anderen sozialistischen Länder 1948/49 entwickelte sich neben dem Befreiungstopoi der Selbstverwaltungssozialismus, einen eigenen jugoslawischen Weg als zweiten Fixpunkt. Dieses Jahr erscheint in der Retroperspektive als Höhepunkt des eigenständigen und emanzipativen Jugoslawischen Sozialismus in Abwendung zu den Kommunisten von der Sowjetunion.<ref>Höpken, 1999. S. 213-214.</ref> Im November 1952 kam es zu einer Umstrukturierung der ideologischen Leitsätze der Partei. In dessen Umsetzung wurde die KPJ in «Bund der Kommunisten Jugoslawien» (BdKJ, ''Savez komunista Jugoslavije'', SKJ) umgetauft. Dieser Name trug die Partei bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1991. Der Zerfall der BdKJ setzte jedoch bereits 1996 ein und führte in allen Teilrepubliken in ein Mehrparteiensystemen.
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Die KPJ wurde im Jahr 1919 gegründet. Mit der Übernahme der Parteiführung durch [[Josip Broz Tito]] 1937 begann ein politischer und ideologischer Emanzipationsprozess. Im Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die KPJ zur massgeblichen politischen Kraft und ihre Führungsrolle im [[Partisanenkampf|Partisanenkrieg]] wurde in der Nachkriegszeit zum wichtigsten ideologischen Pfeiler, mit dem die Partei ihre Herkunft legitimierte. Die Partei schaffte die Monarchie ab und gründete einen Einparteienstaat mit Tito an oberster Stelle.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Kommunisten_Jugoslawiens (Stand: 10.11.2014).</ref> Nach dem Bruch mit den UdSSR 1948/49 musste sich die Parteiideologie neu und in Abgrenzung zur Sowjetunion definieren. So entstand ein eigener jugoslawischer Weg, der ebenfalls die führende Rolle der Partei legitimieren sollte.<ref>Höpken, Wolfgang: Vergangenheitspolitik im sozialistischen Vielvölkerstaat: Jugoslawien 1944 bis 1991. In: Bock, Petra/Wolfrum, Edgar (Hg.): Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich. Göttingen 1999, hier S. 213-214.</ref> Im November 1952 kam es zu einer erneuten Umstrukturierung der ideologischen Leitsätze der Partei. In dessen Umsetzung wurde die KPJ in «Bund der Kommunisten Jugoslawien» (BdKJ, ''Savez komunista Jugoslavije, SKJ'') umbenannt. Der jugoslawische Staatspräsident und Präsident der Partei blieb Tito bis zu seinem Tod 1980. Danach bekam die Partei eine kollektive Führung.<ref>Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München 2010, hier S. 259.</ref> Den Namen BdKJ trug die Partei bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1991. Der Zerfall der BdKJ setzte jedoch bereits 1990 ein und führte in allen Teilrepubliken zu Mehrparteiensystemen.
Der jugoslawische Staatspräsident und Präsident der Partei blieb Tito bis zu seinem Tod 1980. Nach seinem Tod wurde die Führung der Partei kollektiv geführt.<ref>Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München: Verlag C.H. Beck, 2010. S. 259.</ref>
 
  
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* Höpken, Wolfgang: Vergangenheitspolitik im sozialistischen Vielvölkerstaat: Jugoslawien 1944 bis 1991. In: Bock, Petra/Wolfrum, Edgar (Hrsg.): Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1999.
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Höpken, Wolfgang: Vergangenheitspolitik im sozialistischen Vielvölkerstaat: Jugoslawien 1944 bis 1991. In: Bock, Petra/Wolfrum, Edgar (Hg.): Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich. Göttingen 1999.
* Sunddhaussen, Holm: Jugoslawien und seine Nachfolgerstaaten 1943-2011: Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen. Wien: Böhlau Verlag, 2012.
 
* Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München: Verlag C.H. Beck, 2010.  
 
  
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Sundhaussen, Holm: Jugoslawien und seine Nachfolgerstaaten 1943-2011: Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen. Wien 2012.
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2014, 21:04 Uhr

Symbole Jugoslawiens im AVNOJ-Museum in Jajce, Bild: VW.

Text: MK

Die Kommunistische Partei Jugoslawiens (Komunistička partija Jugoslavije, KPJ) war von 1945 bis 1952 die Regierungspartei in Jugoslawien. 1952 wurde sie in Bund der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ, Savez komunista Jugoslavije, SKJ) umbenannt.

Die KPJ wurde im Jahr 1919 gegründet. Mit der Übernahme der Parteiführung durch Josip Broz Tito 1937 begann ein politischer und ideologischer Emanzipationsprozess. Im Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die KPJ zur massgeblichen politischen Kraft und ihre Führungsrolle im Partisanenkrieg wurde in der Nachkriegszeit zum wichtigsten ideologischen Pfeiler, mit dem die Partei ihre Herkunft legitimierte. Die Partei schaffte die Monarchie ab und gründete einen Einparteienstaat mit Tito an oberster Stelle.[1] Nach dem Bruch mit den UdSSR 1948/49 musste sich die Parteiideologie neu und in Abgrenzung zur Sowjetunion definieren. So entstand ein eigener jugoslawischer Weg, der ebenfalls die führende Rolle der Partei legitimieren sollte.[2] Im November 1952 kam es zu einer erneuten Umstrukturierung der ideologischen Leitsätze der Partei. In dessen Umsetzung wurde die KPJ in «Bund der Kommunisten Jugoslawien» (BdKJ, Savez komunista Jugoslavije, SKJ) umbenannt. Der jugoslawische Staatspräsident und Präsident der Partei blieb Tito bis zu seinem Tod 1980. Danach bekam die Partei eine kollektive Führung.[3] Den Namen BdKJ trug die Partei bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1991. Der Zerfall der BdKJ setzte jedoch bereits 1990 ein und führte in allen Teilrepubliken zu Mehrparteiensystemen.

Anmerkungen

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Kommunisten_Jugoslawiens (Stand: 10.11.2014).
  2. Höpken, Wolfgang: Vergangenheitspolitik im sozialistischen Vielvölkerstaat: Jugoslawien 1944 bis 1991. In: Bock, Petra/Wolfrum, Edgar (Hg.): Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich. Göttingen 1999, hier S. 213-214.
  3. Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München 2010, hier S. 259.

Literaturliste (Auswahl)

Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München 2010.

Höpken, Wolfgang: Vergangenheitspolitik im sozialistischen Vielvölkerstaat: Jugoslawien 1944 bis 1991. In: Bock, Petra/Wolfrum, Edgar (Hg.): Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich. Göttingen 1999.

Sundhaussen, Holm: Jugoslawien und seine Nachfolgerstaaten 1943-2011: Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen. Wien 2012.