Partisanenkampf

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Partisan

Ein Partisan ist ein und trägt verschiedene Merkmale. Partisan kommt von Partei und verweist auf einen kämpfenden, kriegführenden oder politisch tätigen Parteigänger. Seine Motiv ist keine private Bereicherung. Deswegen kann er zum Piraten, Räuber und Gewaltverbrecher unterschieden werden.[1] Er findet seine Legitimität in der defensiven Verteidigung des heimatlichen Bodens gegen einen fremden Eroberer. Es kann einen passiven sowie einen aktiven Widerstand sein. Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler bezeichnet den Partisan als Chamäleon, das sich ständig der neuen Situation anpasst und schwierig auf seine Erscheinungsweise festgelegt werden kann. [2] Der Partisan sei ein Meister der Tarnung, der seine Erscheinungsform beinahe nach Belieben verändern kann.

Weitere Beispiele von organisierte Partisanengruppen finden sich in verschiedensten Räumen und Zeiten.

Die Theorie des Partisanen

Carl Schmitt entwickelte aus der Theorie des Krieges und Feindschaft sein 1963 erschienenes Werk «Theorie des Partisanen». Schmitt geht in seiner politikwissenschaftlicher Studie davon, dass der Partisan ein irregulärer Kämpfer ist und sich gegen einen regulären Feind - in der Figur des Soldaten in Uniform- wehrt. Dieser gegensätzliche Kampf sieht er zum ersten Mal im Spanischen Guerrilla-Krieg 1808 bis 1813. Dort stiess zum ersten Mal ein Volk auf ein modernes, gut organisierte, reguläre Armee - die feindliche Armee von Napoleon Boneparte. In der Theorie des Partisanen hat Carl Schmitt die Wesen des Partisanenkampfes in vier Merkmalen zu bestimmen versucht: Durch seine Irregularität, seinem tellurischen Charakter, seine gesteigerte Mobilität und sein intensives politisches Engagement. Herfried Münkler sieht die Kriterien oder Merkmale nicht als Definitionen, sondern als Einkreisung an. [3]

1. Grosses politisches Engagement und ihre Intensität
2. Tellurischen Charakter der partisanischen Kriegsführung
«Er verteidigt ein Stück Erde, zu dem er eine autochthone Beziehung hat.» Trotz seiner hohen Mobilität bleibt seine Grundposition defensiv. [4]
3. Hohe Mobilität der Kämpfenden
4. Irregularität partisanischen Truppen
Trotz seiner Irregularität ist er immer auf die Hilfe einer regulären Macht angewiesen. Der irreguläre kämpfende Partisan müsse sich auf längere Sicht am Regulären legitimieren. Carl Schmitt sieht hier nur zwei Möglichkeiten: Entweder entsteht aus eigener Kraft eine neue Regularität oder der mächtige reguläre Dritte anerkennt den Partisan.[5]

Jugoslawische Partisanen im 2. Weltkrieg

Die Jugoslawischen Partisanen wurde zum Helden, der den Feind erfolgreich bekämpfte und zurückdrängte.

Carl Schmitt beschreibt die auch internen Kämpfe der Partisanen am Beispiel der Partisanenkämpfe in Jugoslawien von 1941 bis 1945: «Die Partisanenkämpfe in Jugoslawien 1941/45 waren nicht nur gemeinsame nationale Verteidigung gegen die fremde Eroberer, sondern ebenso sehr brutale interne Kämpfe zwischen den kommunistischen und den monarchistischen Partisanen. In diesem Bruderkampf hat der kommunistische Partisanenführer Tito seinen inner-jugoslawischen Feind, den von den Engländern unterstützen General Mihailovitch, mit Stalins und Englands Hilfe besiegt und vernichtet.»[6]

Erinnerung an die Partisanenbewegung

Brüderlichkeit und Einheit


Anmerkungen

  1. Schmitt, Carl. Theorie des Partisanen: Zwischenbemerkungen zum Begriff des Politischen, Berlin: Duncker und Humblot. 1975 S. 20 ff.
  2. Münkler, Herfried: Der Partisan: Theorie, Strategie, Gestalt, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1990. S. 9.
  3. Münkler, 1990. S. 9.
  4. Schmitt, 1975. S. 93.
  5. Schmitt, 1975. S. 78.
  6. Schmitt, 1975. S.59.

Literaturliste (Auswahl)

  • Schmitt, Carl. Theorie des Partisanen: Zwischenbemerkungen zum Begriff des Politischen, Berlin: Duncker und Humblot. 1975.
  • Münkler, Herfried: Der Partisan: Theorie, Strategie, Gestalt, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1990.
  • Wiesinger, Barbara N.; Partisaninnen: Widerstand in Jugoslawien, 1941-1945. Wien: Böhlau Verlag, 2008.
  • Schickel, Joachim. Gespräche mit Carl Schmitt. Berlin: Merve Verlag, 1993.
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Partisan