Nenad Veličković: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nenad Veličković''' ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Bosnien und Herzegowinas. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller ist er als Kolumnist sowie als Professor an der philosophischen Fakultät der Universität Sarajevo tätig. Sei 2009 schreibt er als Kolumnist in seiner Rubrik «Skljocam i Zvocam» <ref>http://www.dw.de/%C5%A1kljocam-i-zvocam/a-4461937 (Stand: 07.12.2014)</ref>.  
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'''Nenad Veličković''' ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Bosnien und Herzegowinas. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller ist er als Kolumnist sowie als Professor an der philosophischen Fakultät der Universität Sarajevo tätig. Seit 2009 schreibt er als Kolumnist in seiner Rubrik «Škljocam i zvocam» (''Ich knipse und motze'') <ref>http://www.dw.de/%C5%A1kljocam-i-zvocam/a-4461937 (Stand: 07.12.2014)</ref>.  
Eines seiner bekanntesten Werke ist der Roman «Logiergäste» (''Konacari'') aus dem Jahr 1996, der die Situation während der Belagerung [[Sarajevo]]s thematisiert. Neben diesem Roman verfasste er sämtliche weitere Werke wie «Der Teufel in Sarajevo » ''(Đavo u Sarajevu)'', 1996, «Der Vater meiner Tochter» ''(Otac moje kćeri)'', 2002.
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Eines seiner bekanntesten Werke ist der Roman «Logiergäste» (''Konačari'') aus dem Jahr 1996, der die Situation während der Belagerung [[Sarajevo]]s thematisiert. Neben diesem Roman verfasste er sämtliche weitere Werke wie «Der Teufel in Sarajevo » ''(Đavo u Sarajevu)'', 1996, «Der Vater meiner Tochter» ''(Otac moje kćeri)'', 2002.
  
Nenad Veličković kritisiert pointiert die politische und gesellschaftliche Situation in Bosnien Herzegowina. Die Teilung des Landes in die zwei Entitäten Föderative Republik und Republika Srpska und die drei konstitutiven Völker Bosniaken, Serben und Kroaten führen laut ihm zu einer politischen Blockade. Insbesondere kritisiert Veličković diese Dreiteilung im Bezug aufs Bildungswesen, in welchem unterschiedliche Lehrpläne gelten. Je nach Entität wird den SchülerInnen nur die Geschichte «ihres eigenen Volkes» unterrichtet ohne auf die Geschichte anderer Völker einzugehen. Diese Abgrenzung führt bereits in der Schule zu verstärktem Nationalismus.
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Nenad Veličković kritisiert pointiert die politische und gesellschaftliche Situation in Bosnien Herzegowina. Die Teilung des Landes in die zwei Entitäten Föderative Republik und Republika Srpska und die drei konstitutiven Völker Bosniaken, Serben und Kroaten führen laut ihm zu einer politischen Blockade. Insbesondere kritisiert Veličković diese Dreiteilung im Bezug auf das Bildungswesen, in welchem unterschiedliche Lehrpläne gelten. Je nach Entität wird den Schülerinnen und Schülern nur die Geschichte «ihres eigenen Volkes» unterrichtet ohne auf die Geschichte anderer Völker einzugehen. Diese Abgrenzung führte bereits in der Schule zu verstärktem Nationalismus.
  
  

Version vom 8. Dezember 2014, 23:05 Uhr

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Nenad Veličković ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Bosnien und Herzegowinas. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller ist er als Kolumnist sowie als Professor an der philosophischen Fakultät der Universität Sarajevo tätig. Seit 2009 schreibt er als Kolumnist in seiner Rubrik «Škljocam i zvocam» (Ich knipse und motze) [1]. Eines seiner bekanntesten Werke ist der Roman «Logiergäste» (Konačari) aus dem Jahr 1996, der die Situation während der Belagerung Sarajevos thematisiert. Neben diesem Roman verfasste er sämtliche weitere Werke wie «Der Teufel in Sarajevo » (Đavo u Sarajevu), 1996, «Der Vater meiner Tochter» (Otac moje kćeri), 2002.

Nenad Veličković kritisiert pointiert die politische und gesellschaftliche Situation in Bosnien Herzegowina. Die Teilung des Landes in die zwei Entitäten Föderative Republik und Republika Srpska und die drei konstitutiven Völker Bosniaken, Serben und Kroaten führen laut ihm zu einer politischen Blockade. Insbesondere kritisiert Veličković diese Dreiteilung im Bezug auf das Bildungswesen, in welchem unterschiedliche Lehrpläne gelten. Je nach Entität wird den Schülerinnen und Schülern nur die Geschichte «ihres eigenen Volkes» unterrichtet ohne auf die Geschichte anderer Völker einzugehen. Diese Abgrenzung führte bereits in der Schule zu verstärktem Nationalismus.


Anmerkungen

  1. http://www.dw.de/%C5%A1kljocam-i-zvocam/a-4461937 (Stand: 07.12.2014)