Die Steinerne Blume

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Version vom 30. Oktober 2014, 16:28 Uhr von Rebekka (Diskussion | Beiträge) (Beschreibung der Blume)
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Datei:Jasenovac Blume.png
Blick auf die Steinerne Blume und den Pfad aus Eisenbahnschwellen

Die Steinerne Blume wurde 1966 errichtet und ist ein monumentales Denkmal auf der Gedenkstätte Jasenovac (Kroatien) des Architekten Bogdan Bogdanović. Die Blume gedenkt den zahlreichen Opfern des Ustaša-Regimes, welche während des Zweiten Weltkriegs in dem Vernichtungslager an der Save getötet wurden.

Geplante Alternativen

Ursprünglich wollte Bogdan Bogdanović auf dem Gelände eine lagunenartige Anlage aus Wasserkanälen, Erdwallen und Hügeln mit metallenen Blumen an den Spitzen anfertigen. Schliesslich wurde das Konzept jedoch zugunsten einer einzigen Blumenform aufgegeben. Der Architekt hatte die Form aus einer umgedrehten Kuppel entwickelt. Der Pfad, welcher zum Monument führt, wurde mit alten Eisenbahnschwellen belegt, die Überreste des lagereigenen Transportwegs waren.[1]

Der Geländeplan, ein Kunstwerk für sich, verschafft den BesucherInnen einen Überblick auf die Gedenkstätte

Beschreibung der Blume

Der Ausgangspunkt des Blumenmotives war die bekannte und allgemeinverständliche Geste des Blumenniederlegens vor dem Grabe. Wie in seinen anderen Werken verzichtet Bogdanović also bewusst auf Helden -oder Märtyrerpathos oder auf eine ideologische Konnotation bei der Gestaltung dieses Monuments. Das Gewicht der 24 Meter hohen Blume aus Beton ruht auf dem Pfeiler in der Mittelachse, der von unterirdischen Pfählen gestützt wird, wobei die sternförmig auseinanderlaufenden Streben lediglich eine Windsicherung darstellen. Bei Regen entstehen in der Krypta unterhalb der Blume kleine Wasserlachen, die auf ein weiteres poetisches Konzept verweisen. [2] Mit seiner Blume hat Bogdanović geschafft, Zartgefühl und Brutalität miteinander zu vereinen. [3]

Einzelnachweise

  1. AzW Architekturzentrum (Hg.): Bodgan Bogdanović – Memoria und Utopie in Tito Jugoslawien. Klagenfurt 2009, S. 70 f.
  2. ebd.
  3. Breitenstein, Andreas: Titos einsame Mahnmale, in: NZZ online (2012). http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kunst_architektur/vergessen-in-stein-1.17472302 (aufgerufen am 29. Oktober 2014, 12:33)

Bibliographie

▪Achleitner, Friedrich: Jasenovac: Den Toten eine Blume/ Jasenovac: A Flower for the Dead, in: architektur.aktuell Nr. 298/299 (2005), S. 96-105.

▪AzW Architekturzentrum (Hg.): Bodgan Bogdanović – Memoria und Utopie in Tito Jugoslawien. Klagenfurt 2009.

▪Bogdanović, Bogdan: Der verdammte Baumeister. Erinnerungen. Wien 1997.

▪ Breitenstein, Andreas: Titos einsame Mahnmale, in: NZZ online (2012). http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kunst_architektur/vergessen-in-stein-1.17472302 (aufgerufen am 29. Oktober 2014, 12:33).

▪Jovičić, Nataša: The Alchemy of the Flower, in: Jasenovac Memorial Site, Jasenovac 2006, S. 226-245.