Marschall-Tito-Platz: Unterschied zwischen den Versionen
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In der unmittelbaren Nachkriegszeit änderte die neu an die Macht gekommene sozialistische Regierung den Namen zu Theaterplatz (kazališni trg) und dachte ihn 1946 im Zeichen des Personenkults dem Jugoslawischen Führer [[Josip Broz Tito|Tito]] (1890-1980) zu. Mehrere Gedenktafeln befanden sich an den umstehenden Gebäuden (neben dem Nationaltheater auch das Hauptgebäude der Zagreber Universität und das Museum für Kunst und Gewerbe), welche auf [[Partisanenkampf|Widerstandskämpfer]] und Opfer des Faschismus, die in unterschiedlicher Weise in den genannten Gebäuden tätig waren, aufmerksam machten.<ref>Šimunković/Delač, Sjećanje je borba, S. 114-122. </ref> | In der unmittelbaren Nachkriegszeit änderte die neu an die Macht gekommene sozialistische Regierung den Namen zu Theaterplatz (kazališni trg) und dachte ihn 1946 im Zeichen des Personenkults dem Jugoslawischen Führer [[Josip Broz Tito|Tito]] (1890-1980) zu. Mehrere Gedenktafeln befanden sich an den umstehenden Gebäuden (neben dem Nationaltheater auch das Hauptgebäude der Zagreber Universität und das Museum für Kunst und Gewerbe), welche auf [[Partisanenkampf|Widerstandskämpfer]] und Opfer des Faschismus, die in unterschiedlicher Weise in den genannten Gebäuden tätig waren, aufmerksam machten.<ref>Šimunković/Delač, Sjećanje je borba, S. 114-122. </ref> | ||
− | Dass dieser Platz noch heute Tito gewidmet wird, steht nicht diskussionslos im Raum: Die Initiative «Kreis für den Platz» (Krug za Trg) fordert seit 2008 dessen Umbenennung in Theaterplatz, da laut Unterstützern der Initiative Tito als Symbol für alle Niederlagen einiger | + | Dass dieser Platz noch heute Tito gewidmet wird, steht nicht diskussionslos im Raum: Die Initiative «Kreis für den Platz» (Krug za Trg) fordert seit 2008 dessen Umbenennung in Theaterplatz, da laut Unterstützern der Initiative Tito als Symbol für alle Niederlagen einiger kroatischer Generationen steht und durch seine Direktiven [[Bleiburg]] sowie hunderte von Gräbern, unter Anderem in Kroatien, zu verantworten sind.<ref>http://www.hic.hr/Krug-za-Trg.php (Stand: 15.11.2014).</ref> |
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Version vom 3. Dezember 2014, 12:38 Uhr
Text: NM
Der Marschall-Tito-Platz liegt in Zagreb am Ende der Andrija-Hebrang-Strasse, in direkter Nachbarschaft des Franklin-Roosevelt-Platzes. Zentral für den Platz ist das kroatische Nationaltheater, welches 1895 eingeweiht wurde und erneut Namensgeber des Platzes werden soll.
Zunächst Markt- beziehungsweise Universitätsplatz genannt[1] (sajmišni trg, 1878-1888 bzw. sveučilišni trg, 1888-1919), widmete man ihn ab 1919 Woodrow Wilson. Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen würdigte damit den amerikanischen Präsidenten als Initiator des Völkerbundes.[2] Der Wilson-Platz (wilsonov trg), wurde 1927 in «Platz des Königs Alexander I.» umbenannt – zu Ehren des 1921 erstmals eingesetzten Königs Jugoslawiens, Alexander I.[3]
Dieser Name war für die Regierung des «Unabhängigen Staates Kroatien» (USK, Nezavisna Država Hrvatska, NDH) nicht mehr tragbar. Von 1941 bis 1945 wurde er schlichtweg Platz I. (trg I.) genannt.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit änderte die neu an die Macht gekommene sozialistische Regierung den Namen zu Theaterplatz (kazališni trg) und dachte ihn 1946 im Zeichen des Personenkults dem Jugoslawischen Führer Tito (1890-1980) zu. Mehrere Gedenktafeln befanden sich an den umstehenden Gebäuden (neben dem Nationaltheater auch das Hauptgebäude der Zagreber Universität und das Museum für Kunst und Gewerbe), welche auf Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus, die in unterschiedlicher Weise in den genannten Gebäuden tätig waren, aufmerksam machten.[4]
Dass dieser Platz noch heute Tito gewidmet wird, steht nicht diskussionslos im Raum: Die Initiative «Kreis für den Platz» (Krug za Trg) fordert seit 2008 dessen Umbenennung in Theaterplatz, da laut Unterstützern der Initiative Tito als Symbol für alle Niederlagen einiger kroatischer Generationen steht und durch seine Direktiven Bleiburg sowie hunderte von Gräbern, unter Anderem in Kroatien, zu verantworten sind.[5]
Anmerkungen
- ↑ Sämtliche folgende Informationen zu den Änderungen stammen aus http://en.wikipedia.org/wiki/Marshal_Tito_Square (Stand: 12.10.2014). Sowie Rihtman-Auguštin, Ulice moga grada, S. 47.
- ↑ http://universal_lexikon.deacademic.com/133132/V%C3%B6lkerbund (Stand: 26.10.2014).
- ↑ http://universal_lexikon.deacademic.com/172367/Jugoslawien (Stand: 26.10.2014).
- ↑ Šimunković/Delač, Sjećanje je borba, S. 114-122.
- ↑ http://www.hic.hr/Krug-za-Trg.php (Stand: 15.11.2014).
Literatur (Auswahl)
Rihtman-Auguštin, Dunja: Ulice moga grada. Beograd 2000.
Šimunković, Mario/Delač, Domagoj: Sjećanje je borba. Spomen obilježja narodnooslobodilačke borbe i revolucionarnog pokreta na području grada Zagreba. Zagreb 2013.