Franjo Tuđman: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Franjo Tuđman''' (1922-1999) war ein jugoslawischer Militär, Dissident und Historiker, später kroatischer Politiker und Vorsitzender der von ihm gegründeten nationalistischen Partei [[HDZ|Kroatische Demokratische Union]]. Im Jahre 1990 wurde er zum Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Kroatiens gewählt. Während seiner Amtszeit wurde durch ein Referendum die Souveränität Kroatiens beschlossen und Tuđman wurde 1992 zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des souveränen Staates Kroatiens. Er förderte die Unabhängigkeit Kroatiens, eine Mehrparteienpolitik sowie die freie Marktwirtschaft, was jedoch durch sein autokratisches Regime nie konkret verwirklicht wurde.<ref> Sadkovich, James: Who Was Franjo Tuđman? East European Politics & Societies, November 2006, Bd. 20, Heft 4, S. 729-739.</ref> Er versuchte bewusst das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und betonte die Wichtigkeit der in der Vergangenheit verschiedener Orte, so als Beispiel [[Medvedgrad]]. Weiter versuchte Tuđman die Opferzahlen im KZ [[Jasenovac]] herunter zu spielen und es gegen die Verbrechen am kroatischen Volk in [[Bleiburg]] aufzuwiegen.<ref>Mojzes, Paul: Balkan Genocides. Holocaust and Ethnic Cleasing in the Twentieth Century. Lanham 2011.</ref> Tuđman starb 1999. Er wurde auf dem Friedhof [[Mirogoj]] in Zagreb beerdigt.  
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'''Franjo Tuđman''' (1922-1999) war ein jugoslawischer Militär, Dissident und Historiker, später kroatischer Politiker und Vorsitzender der von ihm gegründeten nationalistischen Partei [[HDZ|Kroatische Demokratische Union]]. Im Jahre 1990 wurde er zum Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Kroatiens gewählt. Während seiner Amtszeit wurde durch ein Referendum die Souveränität Kroatiens beschlossen und Tuđman wurde 1992 zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des souveränen Staates Kroatien. Er förderte die Unabhängigkeit Kroatiens, eine Mehrparteienpolitik sowie die freie Marktwirtschaft, was jedoch durch sein autokratisches Regime nie konkret verwirklicht wurde.<ref> Sadkovich, James: Who Was Franjo Tuđman? East European Politics & Societies 20 Heft 4 (2009), S. 729-739.</ref> Er versuchte bewusst das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und betonte die Wichtigkeit verschiedener, in der Vergangenheit liegender Orte, so als Beispiel [[Medvedgrad]]. Weiter versuchte Tuđman die Opferzahlen im KZ [[Jasenovac]] herunter zu spielen und es gegen die Verbrechen am kroatischen Volk in [[Bleiburg]] aufzuwiegen.<ref>Mojzes, Paul: Balkan Genocides. Holocaust and Ethnic Cleasing in the Twentieth Century. Lanham 2011.</ref> Tuđman starb 1999. Er wurde auf dem Friedhof [[Mirogoj]] in Zagreb beerdigt.  
  
 
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Mojzes, Paul: Balkan Genocides. Holocaust and Ethnic Cleasing in the Twentieth Century. Lanham 2011.
 
  
Radonić, Ljiljana. Krieg um die Erinnerung. Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards. Frankfurt am Main 2010.
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Radonić, Ljiljana: Krieg um die Erinnerung. Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards. Frankfurt am Main 2010.
 
 
Sadkovich, James: Who Was Franjo Tuđman? East European Politics & Societies, November 2006, Bd. 20, Heft 4, S. 729-739.
 

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2014, 18:44 Uhr

Text: JG

Franjo Tuđman (1922-1999) war ein jugoslawischer Militär, Dissident und Historiker, später kroatischer Politiker und Vorsitzender der von ihm gegründeten nationalistischen Partei Kroatische Demokratische Union. Im Jahre 1990 wurde er zum Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Kroatiens gewählt. Während seiner Amtszeit wurde durch ein Referendum die Souveränität Kroatiens beschlossen und Tuđman wurde 1992 zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des souveränen Staates Kroatien. Er förderte die Unabhängigkeit Kroatiens, eine Mehrparteienpolitik sowie die freie Marktwirtschaft, was jedoch durch sein autokratisches Regime nie konkret verwirklicht wurde.[1] Er versuchte bewusst das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und betonte die Wichtigkeit verschiedener, in der Vergangenheit liegender Orte, so als Beispiel Medvedgrad. Weiter versuchte Tuđman die Opferzahlen im KZ Jasenovac herunter zu spielen und es gegen die Verbrechen am kroatischen Volk in Bleiburg aufzuwiegen.[2] Tuđman starb 1999. Er wurde auf dem Friedhof Mirogoj in Zagreb beerdigt.

Anmerkungen

  1. Sadkovich, James: Who Was Franjo Tuđman? East European Politics & Societies 20 Heft 4 (2009), S. 729-739.
  2. Mojzes, Paul: Balkan Genocides. Holocaust and Ethnic Cleasing in the Twentieth Century. Lanham 2011.


Literaturliste (Auswahl)

Radonić, Ljiljana: Krieg um die Erinnerung. Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards. Frankfurt am Main 2010.