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Dotrščina ist die grösste Grünfläche in [[Zagreb]] und ist seit 1963 ein öffentlicher Gedenkpark. Es befindet sich im Süd-Osten Zagrebs.
 
Dotrščina ist die grösste Grünfläche in [[Zagreb]] und ist seit 1963 ein öffentlicher Gedenkpark. Es befindet sich im Süd-Osten Zagrebs.

Version vom 31. Oktober 2014, 10:36 Uhr

«Weg des Leidens» («Put mučeništva») von Vojin Bakić(1915-1992)
«Das Tal der Gräber» («dolina grobova») von Vojin Bakić(1915-1992)
«Das Tal der Gräber» («dolina grobova») von Vojin Bakić(1915-1992)
«Das Tal der Gräber» («dolina grobova») von Vojin Bakić(1915-1992)
Das Mahnmal den Umgekommenen in Zagreb 1941-45 («Spomen-obilježje poginulima u Zagrebu 1941.-1945.») von Branko Ružić(1919-1997)
Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten ( «Spomenik revolucionarima i rodoljubima poginulima u Zagrebu 1919.-1941.») von Stevan Luketić(1925-2002)
Das Denkmal für die bei der Befreiung Zagrebs Gefallenen («Spomenik poginulima za oslobođenje Zagreba») von Kosta Angelijo Radovanije(1916-2002)

Dotrščina ist die grösste Grünfläche in Zagreb und ist seit 1963 ein öffentlicher Gedenkpark. Es befindet sich im Süd-Osten Zagrebs.

Geschichte

Der Ort Dotrščina wurde zum ersten Mal in der Geschichtschronik der Stadt Zagreb vom 1. Februar 1523[1] erwähnt. Der Name kommt in der Literatur in unterschiedlichen Formen vor: Doktoršćina, Dotorščina, Dotrščina, Dotršćina[2]. Unter den Ustaša wurden allein in Dotrščina ab 1941 mind. 7'000 Menschen[3] hingerichtet und in Massengräbern verscharrt. Die Zahl der Opfer ist nicht definitiv bekannt, da die Forschungen bis heute nicht abgeschlossen sind. Die Opfer waren mehrheitlich Kroaten, aber auch Serben, Juden und andere.

Gestaltung des Parks

Nach dem Krieg wurden die ersten Grabsteine und Kreuze in Dotrščina von Angehörigen und Freunden der Opfer aufgestellt. Im Jahre 1963 fasste die «Institution«zum Schutze der Denkmalkultur der Stadt Zagreb» den Entschluss, auf der Fläche von Dotrščina einen Denkmalpark zu errichten. Unter der Leitung des Architekten Josip Seissel (1904-1987) und des Bildhauers Vojin Bakić(1915-1992) wurde ein Plan zur Platzierung der Installationen jugoslawischer Künstler und Bildhauer entworfen. Die individuellen Stücke wurden im Zuge dessen entfernt und ein zentrales erstes Monument im Jahre 1968 aufgestellt. Das letzte Monumet wurde 1993 plaziert. Es könnte möglicherweise das letzte jugoslawische Denkmal sein, das ausgearbeitet wurde.

Denkmäler:

  • Zentrales Denkmal «Weg des Leidens» (centralni spomenik «Put mučeništva») von Vojin Bakić(1915-1992): aufgestellt 1968. Es ist das Kristallmonument aus poliertem Edelstahl, das sich am nächsten beim Eingang befindet. Für Bakić symbolisiert der Edelstahl Reinheit, Beständigkeit und ewiges Licht. Er wollte einen Ort konzipieren, an dem die Leute die Grauen des Todes nicht spüren sollten.[4]
  • «Das Tal der Gräber» («dolina grobova») von Vojin Bakić(1915-1992): gewidmet den zwischen 1941 und 1945 Erschossenen im Wald von Dotrščina. Im Laufe der 1980er Jahre wurden 6 weiter Kristalle aufgestellt. Auch sie, wie der erste, sind aus poliertem Edelstahl auf einem Granitsockel. Sie variieren in Grösse und Form und signalisieren die Orte der Massengräber[4].
  • Das Mahnmal den Umgekommenen in Zagreb 1941-45 («Spomen-obilježje poginulima u Zagrebu 1941.-1945.») von Branko Ružić(1919-1997). Aufgestellt 1981. Die aus Aluminium gefertigte Plastik stellt ein abstraktes Gefängnis dar, aus dessen Gitterstäben Vögel auszubrechen versuchen[4].
  • Das Mahnmal für die zwischen 1919 und 1941 in Zagreb umgekommenen Revolutionäre und Patrioten ( «Spomenik revolucionarima i rodoljubima poginulima u Zagrebu 1919.-1941.») von Stevan Luketić(1925-2002). Aufgestellt 1985. Er bildete aus Bronze eine abstrakte Plastik, die auf einem runden Platz steht. Der Betrachter wird in die Installation, die zwei Halbkreise darstellt, miteinbezogen. Die gefüllte Hälfte stellt die gefallenen Revolutionäre dar und die leere steht für neue Generationen und ihre Ideen[4].
  • Das Denkmal für die, bei der Befreiung Zagrebs Gefallenen («Spomenik poginulima za oslobođenje Zagreba») von Kosta Angelijo Radovanije(1916-2002). 1989 fertiggestellt, aber erst 1993 aufgestellt. Auf zwei metallenen Platten zeigt Radovanije ein Relief, das eine Hymne an das Leben, an die Freiheit und die Freude des Sieges darstellt[4].

Nutzung des Parks im sozialistischen Jugoslawien

In den 1960er und 70er Jahren wurde auf der Regierungsebene eine Richtlinie zum Schutze von bestimmten Gebieten ausgearbeitet. Diese waren wichtige Schauplätze des Volksbefreiungskampfes und hatten dadurch grosses erzieherisches, touristisches und gesellschaftliches Potential und sollten aktiv ins moderne Leben einbezogen werden. So ein Gebiet ist auch Dotrščina. Es sollte ein Ort des Gedenkens, des Leidens und der symbolischen Repräsentation der Opfer sein. Im diesem Rahmen fanden viele Schulausflüge und Exkursionen zu den jeweiligen Orten statt[4].

Nichtrealisierte Projekte

In den 70ern plante man die Errichtung von Denkmälern zur Erinnerung an diejenigen Zagreber, die im Zweiten Weltkrieg innerhalb und ausserhalb Jugoslawiens umgekommen sind. Aber auch an die Menschen, die im Spanischen Bürgerkrieg und in der Oktoberrevolution ihr Leben liessen. Es wurden öffentliche Wettbewerbe veranstaltet und Werke ausgewählt. Drei davon wurden tatsächlich umgesetzt. Das Projekt scheiterte an den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der 1990er Jahre. Durch die strikte Position dem Antifaschismus gegenüber während der nationalistischen Ära der 90er geriet der Park in Vergessenheit.

Virtuelles Museum Dotrščina

Da in letzter Zeit viele Zagreber den Gedenkpark Dotrščina gar nicht mehr kennen, hat der Aktivist Saša Šimpraga das Projekt Virtuelles Museum Dotrščina im Jahr 2012 ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, den Ort Dotrščina ins kollektive Gedächtnis zurückzuholen. Hauptsächlich ist es ein Webprojekt. Auf der Webseite findet man viele Texte über den Park, sowie seine Geschichte und Fotos der Installationen. Durch die Initiierung des Projektsund daraus erfolgender medialer Berichterstattung wurde der Park in den letzten Jahren wieder populärer.

Anmerkungen

  1. «…habita et quadam magna silva DOCTORYWSTHYCZA VOCATA…» ["... und durch diesen grossen Wald genannt DOCTORYWSTHYCZA..." ] Geschichtschronik der freien königlichen Stadt Zagreb (Povijesna spomenica Slob. Kralj. Grada Zagreba), Zagreb 1986., Band III, Dokument Nr. 176., Seiten 222-223 vom 1. Februar 1523.
  2. «Höhe Doktoršćina» in Alte Pläne Zagrebs (Stari planovi Zagreba), Urbanistički zavod grada Zagreba, Zagreb, 1961. Doktroršćina in Stadt Zagreb. Denkmal im Bereich Doktroršćina, Raumplan. (Grad Zagreb, Spomen područje Doktroršćina, prostorni plan), Zavod za urbanizam Arhitektonskog fakulteta sveučilišta u Zagrebu, Zagreb, 1976.
  3. Nataša Metaušić: «Über den Gedenkpark Dotrščina» («O spomen-parku Dotrščina») unter http://www.dotrscina.hr Stand 10.10.2014.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Lidija Butković Mićin: «Pläne und Realisierung des Gedenkparks» («Planovi i realizacija spomen-parka») unter http://www.zarez.hr/clanci/planovi-i-realizacija-spomen-parka Stand: 10.10.2014

Literatur

Weiterführende Links